Manpasand: Kerala Paratha
23. Mai 2023
The rose, the dough, the feel of Southindia
Eingerollt zu einer kleinen Schnecke aus Teig, optisch fast wie eine Rose, mit feinen Strängen, papierdünn und ungefähr faustgroß. Er nimmt sie und lockert die Struktur auf, bevor er sie mit seinen Händen umrahmt, und die Außenseiten nach innen drückt, um die ganze Struktur aufzulockern. Dann rollt er den Teig dünn aus, zu einem Fladen, mit Bedacht, um die typische Schichtstruktur nicht zu zerstören – das alles macht er mit den Händen, die Technik dazu hat er schon von seiner Mama gelernt, sie passiert wie von allein.
Kerala Paratha. Oder: Kerala Parrota.
back to the roots
Geografisch reisen wir mit dem beliebten Gericht direkt an die Küste Indien, in den Südwesten, wo Hügel mit üppigen Tee-, Kaffee- und Gewürzplantagen bedeckt sind und unberührte Strände sich gleich davor reihen.
Kerala Paratha, das bedeutet back to the roots, traditionelle Essgewohnheiten und jede Menge Expertise in der Herstellung. Denn der Teig, der aus nichts als Öl, Mehl und Wasser besteht, wird mit Kraft und Feingefühl zu einem papierdünnen Fladen gedehnt und geschlagen, bis er gefaltet und ausgerollt wird. Ab auf die heiße Pfanne oder das “Tawa” und schon kann es genossen werden. Typischerweise zu Curries – in Kerala natürlich durch die Küstenlage gerne Fisch Curries, aber auch zu Chutneys oder Eintöpfen. Eine klassische Beilage, die ähnlich wie das Naan einfach zerrissen wird und hilft, mit den Fingern das Gericht in den Mund zu bringen.
Connecting cultures: Kerala Paratha hat viele Ursprünge
So eindeutig und klar definiert die Herstellung ist, so vielseitig ist der Ursprung des Teigfladens.
Wie ist es denn nach Kerala gekommen?
Die einen sagen, dass die Wurzeln in Sri Lanka, in Ceylon liegen und sri lankische Gastarbeiter das Gericht über den Hafen Thoothukudi mit nach Kerala brachten.
Doch auch der Handel mit dem Mittleren Osten soll eine Form des dünnen Fladenbrotes nach Südindien gebracht haben – Händler brachten ihre Teigfladen mit, die indische Bevölkerung wandelte sie ab und entwickelte
ihre eigenen Methoden.
Spannend ist und bleibt die Frage, wie in einem Teil des Landes, in dem Reis die beliebteste Beilage ist, plötzlich Fladenbrot so an Popularität gewann. Lag es daran, dass gerade diese Region in Indien einen besonders starken Einfluss durch arabische, chinesische und europäische Kulturen hatte? Nun, ob wir das
jemals erfahren werden – ungewiss.
Wir jedenfalls finden, dass ein gutes Kerala Paratha immer ein Stück weit das Herz erwärmt und damit
etwas ganz Besonderes ist.
Auf unserer Karte findest du mehrere Versionen des Paratha.
Als Lachha Paratha kannst du es als Side immer probieren, hergestellt aus Vollkornmehl
und ausgebacken im Tandoor.
An unserem Sonntagsbrunch bekommst du das klassische Kerala Paratha, ausgebacken in der Pfanne und
hergestellt aus Weizen. Etwas Besonderes in Hamburg!
Wir freuen uns, wenn du vorbeikommst und probierst!